KURZ GESAGT!
_Sanitär- und Waschräume sind pädagogisch wertvoll
_ Abwechslungsreiche Spielmöglichkeiten fördern die kindliche Entwicklung durch vielfältige Erfahrungen
_Eine aktive und lückenlose Aufsicht ist Voraussetzung für Wasserspiele – auch drinnen
Abseits von baulichen Begebenheiten gibt es in jeder Kita Möglichkeiten, den Waschraum als pädagogischen Erfahrungsraum zu gestalten. Idealerweise hat er eine gute Raumakustik, besonders wenn er regelmäßig zu pädagogischen Zwecken genutzt wird. Bei den Spielutensilien kommt es nicht auf die Menge an, sondern auf die richtige Auswahl. Um eine Wasser- und Badespiellandschaft zu kreieren, sind Wannen und Waschrinnen ausreichend. Schon Seife und Wasser haben einen hohen Aufforderungscharakter. Denkbar sind auch richtige Wasserwerkstätten mit einer Grundausstattung aus Trichtern, Schüsseln, Gießkannen und Schwämmen. Dazu kann mit Lebensmittelfarbe, Rasierschaum und Spülmittel experimentiert werden. Natürlich kommen nur besonders milde Produkte zum Einsatz, deren Verträglichkeit auch für zarte Kinderhaut erwiesen ist.
Die pädagogischen Fachkräfte sind vor allem Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter, indem sie den Kindern Anregungen und Impulse geben. Für diese nämlich ist das Spiel mit Wasser ein aktiver Lernprozess. Die Kinder sammeln durch Temperaturunterschiede oder das Erspüren verschiedener Oberflächen haptische Erfahrungen, die ihre Wahrnehmung fördern. Zudem erforschen sie Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge und lernen beispielsweise, wie viel Wasser in ein Gefäß passt. Abseits von den klassischen Gruppenbereichen können Wasch- und Sanitäranlagen also mehr, als man denkt. Sie sind ein Erlebnisort mit pädagogischem Mehrwert.
Wasserspaß ohne Risiko
Neben Spaß und Experimentierfreude hat die Sicherheit der Kinder oberste Priorität. Um Rutschunfälle zu vermeiden, sind Matten ein bewährtes Mittel, auch wenn der Boden ohnehin rutschhemmend beschaffen sein sollte. Wo kein Bodenabfluss vorhanden ist, heißt es: regelmäßig aufwischen, spätestens wenn der Wasserspaß beendet ist. Auch die Aufsicht der Kinder durch die Fachkräfte ist entscheidend. Wichtig ist, dass es immer eine Person gibt, die sich ausschließlich, aktiv und lückenlos um die Aufsicht der Kinder kümmert. Bei Wasserspielen im Waschraum gilt: Die Kinder bleiben nicht eine Sekunde allein, wenn etwa das Duschbecken mit Wasser gefüllt wurde. Trotzdem sollte im Rahmen des Machbaren den Kindern genug Freiraum zum Experimentieren gegeben werden.
Bauliche Sicherheitsaspekte
Jeder Waschplatz sollte mit warmem und kaltem Wasser ausgestattet sein. Die Wassertemperatur darf 43 Grad nicht überschreiten. Wenn in den Waschräumen ein Durchlauferhitzer das Wasser erwärmt, muss sichergestellt sein, dass die Kinder die Einstellungen nicht ändern. Auch Waschmaschinen und Trockner sind für die Kleinen tabu. Ohnehin ist es sinnvoll, mit den Kindern für das Spielen und Experimentieren mit Wasser wenige, aber klare Regeln zu vereinbaren und diese konsequent durchzusetzen.
An Waschplätzen sind aus Gründen der Hygiene Einmalhandtücher die bevorzugte Wahl. Möchte man als Kita auf Stoffhandtücher zurückgreifen, sollten diese jedem Kind individuell zugeordnet sein und mit genügend Abstand zueinander aufgehängt werden. Wenn in großem Maßstab mit Wasser gespielt wird, bieten sich große Duschhandtücher an, von denen die Kita genau für diesen Zweck einige vorrätig haben sollte. Und übrigens: Zahnbürsten und -becher räumt man während der Aktion besser außer Reichweite, zumindest wenn die Gefahr besteht, dass sie im Übermut ins Waschbecken fallen könnten.
Nach dem nassen Spaß heißt es „Trockenlegen“: Gemeinsam wird aufgeräumt, aufgewischt – und natürlich in warme, trockene Kleidung geschlüpft.
Mehr Informationen
Wissenswertes rund um Sanitär- und Waschräume liefert der Beitrag unter:
www.sichere-kita.de/waschraum































